Noileseide

Noileseide gehört zu den begehrtesten Seidenarten. Sie wird aus den Kokons des Maulbeerseidenspinners gewonnen (siehe auch Maulbeerseide) und weist eine insgesamt glatte Oberfläche mit sehr feinen Unebenheiten auf. Unter den verschiedenen Seidenarten gilt Noileseide als die edelste und exklusivste.

Gewinnung von Noileseide

Für die Gewinnung der Noileseide werden die Maulbeerseidenspinner bereits seit Hunderten von Jahren gezüchtet. Sobald die Raupen sich verpuppen, werden die rein weißen Kokons dieser Schmetterlingsart gesammelt, die Larven im heißen Wasserbad oder durch Wasserdampf abgetötet – darin besteht der Unterschied zur Wildseide, für deren Gewinnung man wartet, bis der Falter schlüpft. Dadurch wird der Kokon allerdings zerstört, das Abwickeln, das so genannte Abhaspeln, ist nicht mehr in einem Zug möglich, es kommt zu Unregelmäßigkeiten in den Fasern.

Für die Noileseide wird der Mittelteil des Kokons in einem Zug abgewickelt. Der so entstandene Faden wird von allen Rückständen und dem Seidenleim, welcher den Kokon zusammenhält, gereinigt. Anschließend kann der weiße Faden weiterverarbeitet werden.

Eigenschaften

Im Unterschied zur Maulbeerseide weist die Noileseide feine Unebenheitenin der Fadenstruktur auf. Diese Unebenheiten fallen beim verarbeiteten Gewebe allerdings weit weniger auf als bei versponnenen Seidenarten wie Bouretteseide oder Flockseide. Noileseide zeigt daher den charakteristischen Seidenglanz, fasst sich sehr weich und glatt an und zählt zu den exklusivsten Seidenarten. Noileseide nimmt Farbstoffe hervorragend an und ist daher sowohl für Kleidungsstücke als auch für Heimtextilien aller Art ausgesprochen beliebt.

Pflegehinweise

Wie alle Seidenarten bedarf auch Noileseide einer schonenden Pflege. Dazu gehört die Behandlung in der chemischen Reinigung oder die Handwäsche mit speziellen, milden Seidenshampoos.